Der angeblich in Kiew ermordete russische Journalist Arkadij Babtschenko lebt. Der 41-Jährige erschien am Mittwoch in Kiew auf einer Pressekonferenz des ukrainischen Geheimdienstes SBU. Dort entschuldigte sich der verheiratete Vater einer Tochter unter anderem bei seiner Ehefrau für Nachrichten über seinen angeblichen Tod.
Der angebliche Mord sei eine über Monate vorbereitete Aktion gewesen, um Anschlagspläne des russischen Geheimdienstes zu enttarnen, sagte SBU-Chef Wassili Grizak. Russland habe einen Auftragsmörder für die Exekution Babtschenkos angeheuert, hieß es weiter.
Angeblich 40.000 Dollar für Auftragskiller
Der ukrainische Staatsbürger habe 40.000 Dollar dafür erhalten. Er sei in Haft genommen worden. Offenbar hätte das Attentat zum Finale der Champions League stattfinden sollen. Weitere Einzelheiten gab der Geheimdienst nicht bekannt.
Bislang hatten die ukrainischen Behörden mitgeteilt, Babtschenko sei am Dienstagabend in Kiew erschossen worden. Die ukrainische Regierung hatte Moskau für den politischen Mord verantwortlich gemacht, was Russland zurückgewiesen hatte.
Babtschenko hatte Russland Anfang 2017 verlassen, weil sich Drohungen gegen ihn und seine Familie gehäuft hatten. In Kiew arbeitete er zuletzt unter anderem für den krimtatarischen TV-Sender ATR.
Russland wirft Ukraine Propaganda vor
Babtschenko hatte in den Neunzigerjahren als junger russischer Soldat im Tschetschenien-Krieg gedient. Als Journalist arbeitete er bislang unter anderem in den Kriegs- und Krisengebieten Ostukraine, Tschetschenien und Südossetien.
Das russische Außenministerium erklärte, man sei glücklich darüber, Babschenko lebend zu sehen. Gleichzeitig warf Moskau der Regierung in Kiew vor, den Journalisten für Propagandazwecke zu missbrauchen.
spiegel
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